Das geriatrische Assessment

In der Geriatrie geht es hauptsächlich um die Fähigkeit, den individuellen Alltag zu bewältigen. Das Assessment dient dazu, den verschiedenen Berufsgruppen des geriatrischen Teams anhand von standardisierten Testverfahren eine Einschätzung des aktuellen Status zu geben, gezielte Therapiemaßnahmen zu planen und abschließend die Erfolge zu kontrollieren. (Eine Übersicht bietet die Internetseite www.kcgeriatrie.de unter INFO)

In der Medizin kommen die üblichen Werkzeuge zum Tragen, wie Anamnese, Fremdanamnese und körperliche Untersuchung, gefolgt von sich ergebenden laborchemischen und apparativen Methoden. Die allgemeinen Alltagsaktivitäten werden von der Pflege über eine umfangreiche Skala eingeschätzt, dem FIM (Functional independency measurement). Dabei werden verschiedene Fähigkeiten, die im Alltag erforderlich sind, in je 7 Stufen der Selbständigkeit von völlig selbständig bis völlig hilfebedürftig eingeteilt. So sind bei Kontrollen Verbesserungen schnell zu erkennen. Zudem werden zusätzlich das Sturzrisiko und die Gefährdung für Druckgeschwüre eingeschätzt.

Die Mobilität wird von der Physiotherapie untersucht. Dazu dienen verschiedene Tests, die prüfen, ob der Patient allein aufstehen, gehen, Treppe steigen kann und ob er bei kleinen Stößen das Gleichgewicht verliert usw. Die Testverfahren (Timed-up-and-go, Tinetti, Esslinger Sturzskala) können nicht bei allen Patienten angewandt werden, so bleibt es manchmal bei der klinischen Beschreibung.

Kognitive und psychische Fähigkeiten sowie die Funktionen der oberen Extremitäten werden von der Ergotherapie und der Psychologie in abgestuften Verfahren untersucht. Einige Tests messen nur in mittleren Bereichen, so dass schwer betroffene Patienten nicht mehr messbar sind. (Minimental Status Test, Geriatrische Depressionsskala, BDI, DemTect, CERAD, PANDA, Webster).

Kommunikation und Schlucken wird von der Logopädie und der Sprachtherapie untersucht. Hier geht es um die Diagnostik von Sprechen, Sprachvermögen und - verständnis sowie der differenzierten Diagnostik vom Schluckakt. Die klinische Untersuchung des Gesichts, der Mundhöhle und der Schleimhäute mit Funktionen der Zunge und Gesichtsmuskulatur geben erste Hinweise auf Störungen und Ursachen. Die sehr komplizierten Vorgänge beim Sprechen und Schlucken müssen bei Störungen genau erkannt werden, um eine gezielte Therapie zu gewährleisten. Hier stehen moderne apparative Methoden zur Verfügung (Videofluoroskopie und Videofiberlaryngoskopie).

Depressive oder demenzielle Begleiterkrankungen können den Patienten Schwierigkeiten bereiten, an den Therapiemaßnahmen teilzunehmen und erschweren diagnostische Maßnahmen. Die Psychologie kann hier mit speziellen Testverfahren beitragen und differentialdiagnostische Hilfestellung bieten. Gleichzeitig wird festgestellt, ob psychologische Gesprächstherapie oder kognitive Therapie angeboten werden muss.

Die sozialen Umstände sind bei vielen Patienten entscheidend für die weitere Lebensplanung. Um hier beratend und unterstützend einzugreifen, erstellt die Sozialarbeit anhand einer Sozialanamnese einen umfassenden Bericht, der nicht nur hilft, die richtigen Hilfsmittel zu verordnen sondern insbesondere die Beratung zu notwendigen Hilfen oder gar Pflegeangeboten ermöglicht. Dabei sind Informationen zu Bezugspersonen wichtig, Patientenverfügungen oder Vollmachten und natürlich die Wünsche der Patienten.

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